Zurückgelegte Kilometer:
ca. 2200 km
Zwischenstopps:
Belgien, Frankreich, Spanien
Endpunkt:
Algarveküste, Portugal
Debi Flügge, bekannt als Debi Flue auf Instagram, ist gebürtige Mainzerin und erfolgreiche Influencerin. Zwischen Fernweh, Fitness und Reiselust, nimmt sie fast 1 Millionen Menschen mit auf ihre Reise durch’s Leben. Sie und ihr Freund Kev bereisen seit mehreren Jahren zusammen die Welt. Ihren Hund Django haben sie auf ihrer letzten gemeinsamen Reise im Sommer 2020 kennengelernt und konnten sich nicht mehr von ihm trennen.
Das erste Mal Reisen mit einem Wohnmobil – zwei Menschen und ein Hund. Ein neues Abenteuer für uns. Daher ging es in diesem Jahr mit einem Carado-T447 Clever+ Reisemobil auf einen 3,5 Wochen Trip in den Süden Europas. Vor Reiseantritt waren wir zugegebenermaßen skeptisch, ob das Leben & Reisen in einem “kleinen & engen” Wohnmobil wirklich unser Ding ist, wollten es mit Django aber unbedingt ausprobieren. Daher haben wir uns für ein großes Modell mit Küche, Toilette, Dusche, Kühlschrank, Solarzelle & Stromversorgung entschieden.
Gleich vorab: so ist es absolut unser Ding! Aber eins nach dem anderen.
Nach der Übergabe des Wohnmobils Mitte Juni haben wir uns noch einen Tag genommen, um uns gemütlich einzurichten und zu packen. Da hatten wir gleich unseren ersten Wow-Moment. Der Stauraum sowohl im Wohnraum als auch im “Kofferraum” war erstens riesig und zweitens mehr als platzsparend verbaut. Für Django haben wir von Carado extra ein Hundebett bekommen, das extra für den Bereich unter dem Tisch, also um das Tischbein herum, gemacht ist und damit zum einen keinen Platz einnimmt und zum anderen ein super Rückzugsort für unseren Hund war. Wir alle haben uns von Anfang an wohlgefühlt. Spannend für uns blieb das Handling der ganzen technischen Dinge wie Strom, warmes Wasser, Gasherd, die Toilette, Wasser nachfüllen & ablassen, aber alles zu seiner Zeit. Das Motto hier: Learning by Doing.
Und na klar, die Länge mit 7,40 m ist am Anfang ungewohnt, aber mit Rückfahrkamera nichts woran man sich nicht schnell gewöhnt.
Nicht nur unsere Schlafplätze haben wir mit der App gefunden, sondern auch die Orte, an denen wir Wasser nachfüllen & Abwasser + Toilette leeren konnten, denn auch das wurde nach 2 Tagen zum ersten Mal nötig.
Der Part, über den keiner gerne spricht und von dem wir vorab auch keine wirkliche Vorstellung hatten - nämlich das leeren der Toilette - war am Ende auch kein großer Akt, da auch hier alles super durchdacht konzipiert ist. Einmal-Handschuhe drüber, Toiletten-Kassette raus, Ablauf-Rohr aufschrauben und Richtung Abfluss halten und den Knopf an der Kassette drücken, der alles “herausschießt” - viel schiefgehen kann da nicht, es sei denn man achtet nicht auf den Füllstand der Kassette ?
Die erste Dusche hat uns tatsächlich mehr Probleme bereitet, da wir die Funktionsweise der Warmwasser-Aufbereitung erst an Tag 4 verstanden haben - also haben wir in den ersten 4 Tagen ziemlich kalt und ziemlich sparsam geduscht ? Tipp: Fehler “W162h” heißt nur das Fenster über dem Boiler muss geschlossen sein und schon geht’s.
Das Kochen war hier das einfachste. Gasflasche aufdrehen (wir hatten 2 Stück dabei, die bis zum Schluss gereicht haben), Herd aufdrehen, Dachfenster direkt über dem Herd öffnen und los geht’s. Unser Tipp hier: Töpfe und Pfannen sollten nicht zu groß sein, ansonsten können nicht alle drei Kochstellen genutzt werden.
Nach 4 Tagen Fahrt, hieß es dann endlich Sonne, Strand & Meer, auf kürzestem Wege an die Westküste von Portugal! Django ist aus dem Wagen gehüpft und sofort in die Wellen gerannt, auch er war happy, dass wir endlich im Sommer angekommen sind! Das Wasser war zwar ziemlich kalt, aber wir mussten einfach hinterher, nachdem wir das Meer so lange nicht sehen konnten ? auch hier haben wir über park4night einen Parkplatz direkt am Strand in der Nähe von Aveiro gefunden, an dem wir auch die Nacht verbracht haben.
Von hier aus ging es dann Tag für Tag weiter die Küste entlang Richtung Süden, wobei wir nur noch maximal 1-2h pro Tag gefahren sind. Ab Nazaré (zu dieser Jahreszeit kein überdurchschnittlicher Wellengang) wird die Küste immer steiler und langsam zu Klippen. Die Parkplätze werden also auch immer spektakulärer. Leider ist es in Portugal nicht überall erlaubt auch über Nacht zu stehen. Aber auch da hilft park4night, trotzdem beeindruckende Stellen mit unglaublicher Aussicht zu finden. Wir haben die gesamte Reise über nie auf einem Campingplatz übernachtet, sondern ausschließlich auf freien Plätzen, von wo wir fast immer den Sonnenuntergang anschauen konnten. Nie waren mehr als 2-3 andere Camper & Wohnmobile in der Nähe - für uns absolut perfekt. Bei Nazaré zum Beispiel haben wir auf einer Klippe direkt am Strand stehen können. Glücklicherweise gab es dort auch einen Trampelpfad, der zum Strand hinuntergeführt hat (auch mit Hund kein Problem), war also der perfekte Parkplatz ? Die Strände hier sind kilometerlang, extrem breit und sehr verlassen, ein absoluter Traum.
Den nächsten Morgen haben wir wie immer mit einem Strandspaziergang zusammen mit Django begonnen, diesmal gefolgt von einem kleinen Workout (wir haben uns einige Gewichte mitgenommen und im Kofferraum verstaut) und einem kalten Wellenbad.
Dann hat es sich ziemlich schnell zugezogen, sodass wir uns entschlossen haben der Sonne hinterher weiter in den Süden zu fahren. Auch ein Riesenpluspunkt beim Reisen mit Wohnmobil: die absolute Freiheit.
Eine Stunde und 80 km später standen wir wieder in der Sonne auf der nächsten Klippe in der Nähe von Sines - wieder direkt am Meer, wieder fast allein - und haben dort den Tag am Strand verbracht.
Dadurch, dass an der Westküste jederzeit relativ viel frischer Wind vom Atlantik heranweht, waren die Temperatur sowohl in der Sonne, und noch viel wichtiger auch immer im Wohnmobil super angenehm. Das liegt vor allem an den vielen Fenstern, die den Wohnraum zum einen sehr schön und hell wirken lassen und zum anderen für frische Luft und eine kühle Raumtemperatur sorgen. So konnten wir Django guten Gewissens auch mal für ein paar Minuten im Wohnmobil schlafen lassen, wenn es zum Beispiel mal zum Einkaufen ging.
Hier haben wir auch zum ersten Mal unsere “Sitzmöbel” aufgebaut und so ganz gemütlich den Sonnenuntergang genießen können, hier haben wir ganze zwei Tage verbracht, bevor wir wieder aufgebrochen sind.
Unser nächster Halt war am Praia do Tonel. Hier haben wir den wahrscheinlich schönsten Parkplatz der ganzen Reise gefunden, ganz allein am Ende einer schmalen Klippe mit Blick aufs Meer hinaus. Die Klippen haben hier eine ca. 200 m lange Bucht umgeben, in der ein super schöner Strand versteckt ist. Das schöne hier war, dass es auf den Klippen durch den Wind wieder schön kühl war, sodass die Temperatur im Wohnmobil es zugelassen hat, Django für ein Stündchen allein zu lassen. Der Weg hinunter in die Bucht ist nämlich etwas steil und eher nichts für Hunde. Auch ist es in der Bucht sehr windgeschützt - schön zum Entspannen, aber schlecht für Hunde.
Nach einer knappen Stunde sind wir wieder zurück zum Wohnmobil, wo eine kleine Überraschung auf uns gewartet hat: eine einsame weiße Hündin, die sich scheinbar verlaufen hatte, war plötzlich bei uns - und ist uns nicht mehr von der Seite gewichen. Für Django war es Liebe auf den ersten Blick, die beiden haben sich auf Anhieb super verstanden. Weil wir ihren Halter nicht finden konnten, haben wir uns in der Nachbarschaft auf die Suche begeben, aber leider niemanden finden können. Also haben wir uns dazu entschieden über Nacht auf sie aufzupassen und am nächsten Morgen bei einem Tierarzt zu schauen, ob sie einen Chip und damit einen Halter hat.
Gesagt, getan. Am nächsten Morgen haben wir gleich den nächsten Tierarzt angefahren und tatsächlich ihre Halterin ausfindig machen können, die sofort und überglücklich kam, um sie wieder abzuholen - also im wahrsten Sinne des Wortes ein Happy End ?
Also zurück an die Westküste! 70 km weiter hieß unser nächstes Ziel Torre de Aspa. Nach den 2 Tagen in einer volleren und engeren Gegend der perfekte Ort! Ein Parkplatz direkt am Meer, riesige schwarze Klippen links und rechts und ein kilometerlanger und breiter Strand. Einziger Nachteil hier: kein Empfang. Daher war hier auch keine Übernachtung geplant, aber es war so schön, dass wir am Ende doch eine Nacht geblieben sind und einfach mal auf Empfang & Internet verzichtet haben - und das war es mehr als Wert. Ab dem Nachmittag waren wir die einzigen Menschen an diesem riesigen Strand und waren somit bei Sonnenuntergang die einzigen Seelen an diesem wunderschönen Fleckchen Erde und konnten den schönsten Sonnenuntergang der ganzen Reise genießen.
An diesem Abend ist uns bewusstgeworden, dass wir die ganzen Orte, so wie wir sie auf dieser Reise erlebt haben, wahrscheinlich nur so wahrgenommen haben, weil wir mit einem Wohnmobil unterwegs waren. Bei einer klassischen Hotelreise hätte man die meisten Orte vielleicht schon vor Sonnenuntergang wieder verlassen. So war unser Wohnmobil das “Hotel” und diese Orte unser riesiger “Vorgarten”.
Absolut einzigartig - jeden Tag aufs Neue.
Theoretisch hätten wir es hier auch noch einige Tage länger ausgehalten, aufgrund unseres Jobs konnten wir allerdings nicht viel länger ohne eine Internetverbindung bleiben, haben diesen Ort also am nächsten Morgen wieder verlassen und uns auf zum nächsten Strand gemacht. Der nächste Halt war Praia Bordeira, nur 30 km weiter nördlich, also nur eine sehr kurze Fahrt. Wenn man die Westküste von Portugal entlangfährt, gehört dieser Ort auf jede Liste! Ein wirklich riesiger Strand, auch kilometerlang zum endlosen Spazieren und das Beste ist, der Strand geht ca. 1 km ins Land und schafft ein bisschen Wüstenfeeling, da sich der Sand dort zu kleineren Dünen türmt. Etwas besuchter zwar, als die wilderen Strände, aber dafür sehr beeindruckend. Der Parkplatz war mal wieder etwas erhöht, sodass man die Landschaft schön überblicken konnte und bot reichlich Platz, auch wenn täglich andere Wohnmobile & Camper kamen & gingen.
Wir haben uns dort so wohlgefühlt, dass wir, nachdem wir nie länger als 1 oder 2 Nächte an einem Ort geblieben sind, ganze 4 Tage geblieben sind. Was haben wir so lang dort gemacht? Einfach mal Pause gemacht und den Ort vollsten genossen, lange Spaziergänge am Strand, durch die Dünen oder auf den Klippen. Auch ein super Ort zum Surfen lernen. Täglich kamen Surfschulen und Kitesurfenden her und haben die Wellen genutzt. Was wir nicht gemacht haben, aber gesehen haben, waren Ausritte mit Pferden bei Sonnenuntergang durch die Dünen und am Wasser entlang - traumhaft. Und der Handy-Empfang war super. Dieser Ort in einem Wort: einfach nur schön.
“Die Marke Carado aus der Erwin Hymer Group steht seit jeher für solide gefertigte, preisgünstige Freizeitfahrzeuge”
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