STECKBRIEF
 

Anzahl der Reisenden:
2 Personen + Hund

Fahrzeug: 
Carado T447

Reisezeitraum:
3,5 Wochen

Zurückgelegte Kilometer:
ca. 2200 km

Zwischenstopps:
Belgien, Frankreich, Spanien

Endpunkt:
Algarveküste, Portugal

 

 

Debi Flügge, bekannt als Debi Flue auf Instagram, ist gebürtige Mainzerin und erfolgreiche Influencerin. Zwischen Fernweh, Fitness und Reiselust, nimmt sie fast 1 Millionen Menschen mit auf ihre Reise durch’s Leben. Sie und ihr Freund Kev bereisen seit mehreren Jahren zusammen die Welt. Ihren Hund Django haben sie auf ihrer letzten gemeinsamen Reise im Sommer 2020 kennengelernt und konnten sich nicht mehr von ihm trennen.

 

Das erste Mal Reisen mit einem Wohnmobil – zwei Menschen und ein Hund. Ein neues Abenteuer für uns. Daher ging es in diesem Jahr mit einem Carado-T447 Clever+ Reisemobil auf einen 3,5 Wochen Trip in den Süden Europas. Vor Reiseantritt waren wir zugegebenermaßen skeptisch, ob das Leben & Reisen in einem “kleinen & engen” Wohnmobil wirklich unser Ding ist, wollten es mit Django aber unbedingt ausprobieren. Daher haben wir uns für ein großes Modell mit Küche, Toilette, Dusche, Kühlschrank, Solarzelle & Stromversorgung entschieden.
Gleich vorab: so ist es absolut unser Ding! Aber eins nach dem anderen.

 

Auf Geht’s:

Dann ging’s los in Richtung Süden. 2.200 km durch Belgien, Frankreich, Spanien bis zu unserem Ziel: Portugal. Die ersten 3 Tage bestanden also erstmal nur ausfahren, fahren & fahren. Unsere Zwischenstopps waren ein See kurz hinter Paris, der nächste zum ersten Mal in Strandnähe kurz hinter Bordeaux und der letzte Halt vor unserem Ziel in Spanien an einem kleinen Fluss in der Nähe von Valladolid. All unsere Parkplätze haben wir über die Smartphone-App “park4night” gesucht und gefunden – eine absolute Empfehlung für jede Tour mit einem Camper oder Wohnmobil. Ein großer Vorteil, wenn man sein Wohnzimmer immer dabeihat: Einer fährt und der Andere kann arbeiten, denn auch im Wohnbereich kann man sich für die Fahrt anschnallen!


Die ersten Male

Nicht nur unsere Schlafplätze haben wir mit der App gefunden, sondern auch die Orte, an denen wir Wasser nachfüllen & Abwasser + Toilette leeren konnten, denn auch das wurde nach 2 Tagen zum ersten Mal nötig.

Der Part, über den keiner gerne spricht und von dem wir vorab auch keine wirkliche Vorstellung hatten - nämlich das leeren der Toilette - war am Ende auch kein großer Akt, da auch hier alles super durchdacht konzipiert ist. Einmal-Handschuhe drüber, Toiletten-Kassette raus, Ablauf-Rohr aufschrauben und Richtung Abfluss halten und den Knopf an der Kassette drücken, der alles “herausschießt” - viel schiefgehen kann da nicht, es sei denn man achtet nicht auf den Füllstand der Kassette ?

Die erste Dusche hat uns tatsächlich mehr Probleme bereitet, da wir die Funktionsweise der Warmwasser-Aufbereitung erst an Tag 4 verstanden haben - also haben wir in den ersten 4 Tagen ziemlich kalt und ziemlich sparsam geduscht ? Tipp: Fehler “W162h” heißt nur das Fenster über dem Boiler muss geschlossen sein und schon geht’s.

Das Kochen war hier das einfachste. Gasflasche aufdrehen (wir hatten 2 Stück dabei, die bis zum Schluss gereicht haben), Herd aufdrehen, Dachfenster direkt über dem Herd öffnen und los geht’s. Unser Tipp hier: Töpfe und Pfannen sollten nicht zu groß sein, ansonsten können nicht alle drei Kochstellen genutzt werden.

Endlich Sommer

Nach 4 Tagen Fahrt, hieß es dann endlich Sonne, Strand & Meer, auf kürzestem Wege an die Westküste von Portugal! Django ist aus dem Wagen gehüpft und sofort in die Wellen gerannt, auch er war happy, dass wir endlich im Sommer angekommen sind! Das Wasser war zwar ziemlich kalt, aber wir mussten einfach hinterher, nachdem wir das Meer so lange nicht sehen konnten ? auch hier haben wir über park4night einen Parkplatz direkt am Strand in der Nähe von Aveiro gefunden, an dem wir auch die Nacht verbracht haben.

Neuer Tag - neuer Strand

Von hier aus ging es dann Tag für Tag weiter die Küste entlang Richtung Süden, wobei wir nur noch maximal 1-2h pro Tag gefahren sind. Ab Nazaré (zu dieser Jahreszeit kein überdurchschnittlicher Wellengang) wird die Küste immer steiler und langsam zu Klippen. Die Parkplätze werden also auch immer spektakulärer. Leider ist es in Portugal nicht überall erlaubt auch über Nacht zu stehen. Aber auch da hilft park4night, trotzdem beeindruckende Stellen mit unglaublicher Aussicht zu finden. Wir haben die gesamte Reise über nie auf einem Campingplatz übernachtet, sondern ausschließlich auf freien Plätzen, von wo wir fast immer den Sonnenuntergang anschauen konnten. Nie waren mehr als 2-3 andere Camper & Wohnmobile in der Nähe - für uns absolut perfekt. Bei Nazaré zum Beispiel haben wir auf einer Klippe direkt am Strand stehen können. Glücklicherweise gab es dort auch einen Trampelpfad, der zum Strand hinuntergeführt hat (auch mit Hund kein Problem), war also der perfekte Parkplatz ? Die Strände hier sind kilometerlang, extrem breit und sehr verlassen, ein absoluter Traum.

Die Camper-Service-Stationen:

Nach den 2 Tagen in Sines war es auch wieder an der Zeit sich um Wasser & Abwasser zu kümmern. Das Gute in Portugal ist, dass es eine Supermarkt-Kette (Intermarché) gibt, die neben dem Supermarkt auf dem Gelände gleich auch noch Camper-Service-Stationen hat (über park4night zu finden). Das heißt mit einem Stopp konnten wir uns um alles kümmern: Toilette, Wasser, Abwasser, Wäsche waschen, tanken & einkaufen - super praktisch und zeitsparend! Danach ging es wieder gute 100 km weiter in den Süden. Tipp: was an diesen Stationen fehlt, ist ein Staubsauger. Wir haben extra einen Handstaubsauger mitgenommen. Nach einem Tag am Strand absolut Gold wert! So bleibt der Wohnraum immer schön sauber.


Die Algarve:

Nachdem wir Hund & Halter wieder zusammengebracht haben, haben wir uns auf die letzte Etappe Richtung Süden begeben. Nach einer weiteren knappen Stunde waren wir an der Algarveküste angekommen. Hier haben wir auch in der Vergangenheit schon häufig Urlaub gemacht und uns sehr darauf gefreut wieder herzukommen, allerdings waren wir zuvor noch nie mit einem Wohnmobil und Hund dort gewesen. Leider sind viele der Strände/Parkplätze, die wir anfahren wollten, entweder für Hunde oder Wohnmobile verboten gewesen. Wir haben über park4night aber dennoch einen Parkplatz in der Nähe von Abfeire gefunden, der jedoch nicht mit den Parkplätzen der letzten Tage vergleichbar war. Dort gab es nur 3 Parkplätze für Wohnmobile, die auch alle belegt waren, sodass es relativ eng war. Man muss aber sagen, dass die Strände dort unten im Süden wirklich einzigartig sind mit ihren orangen Klippen. Für Hunde leider nicht so gut geeignet, weil der Strand hier auf der einen Seite viel schmaler ist und sich dort auf der anderen Seite mehr Touristen aufhalten, was alles deutlich enger macht. Deshalb haben wir uns nach nur 2 Tagen entschieden wieder zurück zur Westküste zu fahren. Tipp: was man hier bzw. generell in Portugal aber nicht auslassen sollte: Wenn man es mag: die indischen Restaurants! Davon gibt es in Portugal einige und wir haben noch kein schlechtes entdeckt. Outlet/Factory Shopping! Auch dafür gibt es in Portugal sehr viele Möglichkeiten.


Die Zeit rast:

So schnell vergehen 2,5 Wochen und das Ende der Reise kam langsam näher. Deshalb wollten wir uns nach den 4 Tagen am Praia Bordeira langsam wieder in den Norden aufmachen, um den Heimweg wieder etwas zu verkürzen. In der Nähe von Sines haben wir also 2 Stunden später wieder Halt gemacht und auch da nochmal den restlichen Tag genossen. Je weiter wir in den Norden kamen, desto weniger Glück hatten wir leider mit dem Wetter. Als wir am nächsten Tag aufgewacht sind, war plötzlich alles grau. Zwar hat uns das nicht von einem kühlen Morningswim abgehalten, trotzdem sind wir aber ziemlich schnell weiter und haben uns die nächste Etappe vorgenommen. Nach 3 Stunden Fahrt und endlich wieder schönem Wetter sind wir letztendlich wieder an unserem Stellplatz in Nazare gelandet, an dem wir zu Anfang der Reise auch schon gestanden haben. Zwar waren wir diesmal nicht ganz so allein wie beim ersten Mal, aber dafür schien jetzt die Sonne! Dort haben wir unseren letzten Tag am Strand und den letzten Abend mit indischem Essen und einem Film im gemütlichen Bett verbracht. Bevor es am nächsten Morgen zurück in Richtung Heimat ging.


Immer Wieder:

3,5 Wochen und 6.000 km später müssen wir ganz klar sagen, es war eine unvergessliche und für uns völlig neue Art zu reisen. Die anfängliche Skepsis gegenüber Platz und Funktionalität hat sich ziemlich schnell gelegt und ist in Begeisterung umgeschlagen. Wie gesagt haben wir in den vergangenen Jahren schon häufig Zeit in Portugal verbracht, nie aber haben wir Portugal so erlebt wie jetzt mit einem Wohnmobil - eine ganz andere Art zu reisen. Es war für uns zwar die erste Reise mit einem Wohnmobil, aber mit ziemlicher Sicherheit nicht die letzte! ?


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