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10.11.2025

Wohnmobil Gewicht und Beladung | Checkliste und Tipps von Carado

6 min. Lesezeit

Diese Checkliste erklärt das zulässige Gesamtgewicht, hilft bei der Berechnung der Zuladung – und gibt Tipps für sinnvolle Gewichtsverteilung und stabiles Fahrverhalten.
Tom
Als Camping-Experte erstellt Tom praktische Checklisten und erklärt technische Themen.

Ein sicheres Fahrgefühl beginnt mit dem richtigen Gewicht. Wer sein Wohnmobil oder Camper Van korrekt belädt, reist stabiler, sicherer und entspannter – und vermeidet unnötige Bußgelder. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie das Gewicht Ihres Wohnmobils richtig einschätzen, berechnen und kontrollieren – inklusive praktischer Checkliste zum Download.

Das richtige Gewicht beim Wohnmobil verstehen

Damit Ihr Wohnmobil sicher unterwegs ist, lohnt sich ein kurzer Blick auf die wichtigsten Begriffe rund ums Gewicht. So bleibt Ihr Fahrzeug im Rahmen der gesetzlichen Grenzen und fährt sich zuverlässig und stabil.

  •  Technisch zulässige Gesamtmasse (zGG): Das maximale Gewicht, das Ihr Fahrzeug inklusive Beladung, Personen und Flüssigkeiten wiegen darf. 
  • Leergewicht: Das Gewicht des fahrbereiten Wohnmobils ohne Gepäck, aber inklusive Fahrer, Treibstoff, Wasser (teilweise), Gas und Werkzeug.
  • Zuladung: Der Unterschied zwischen zGG und Leergewicht – also alles, was Sie zusätzlich mitnehmen dürfen.
  • Achslast: Das Gewicht, das jeweils auf die Vorder- und Hinterachse verteilt wird. Eine gleichmäßige Verteilung sorgt für sicheres Fahrverhalten.

Wo finde ich die Angaben im Fahrzeugschein?

Im Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung) stehen alle wichtigen Gewichtsangaben. Ein Blick in den Fahrzeugschein genügt also, um die Basis für Ihre Beladungsplanung zu schaffen.

So lesen Sie Ihren Fahrzeugschein:

  • Feld F.1: zeigt die technisch zulässige Gesamtmasse in Kilogramm.
  • Feld F.2: ggf. abweichende nationale Begrenzung, bei manchen Modellen relevant, wenn Umbauten oder Sonderausstattungen das Gewicht beeinflussen.
  • Feld G: gibt das  Leergewicht an.

Alles Wichtige zu Fahrzeugmassen und Zuladung

    • Die technisch zulässige Gesamtmasse (auch: technisch zulässige Höchstmasse in beladenem Zustand) des Fahrzeugs (z. B. 3.500 kg) ist eine vom Hersteller festgelegte Massevorgabe, die das Fahrzeug nicht überschreiten darf.
    • Sie finden diese Angabe in den technischen Daten Ihres Fahrzeugs. Wird dieser Wert überschritten, drohen Bußgelder und im schlimmsten Fall Sicherheitsrisiken.
  • Vereinfacht gesagt handelt es sich bei der Masse in fahrbereitem Zustand um das Grundfahrzeug mit Serienausstattung plus einem gesetzlich festgelegten Pauschalgewicht von 75 kg für den Fahrer. Hierin sind im Wesentlichen die folgenden Positionen enthalten:

    • das Leergewicht des Fahrzeugs samt Aufbau einschließlich eingefüllter Betriebsstoffe wie Schmierfette, Öle und Kühlflüssigkeiten;
    • die Serienausstattung, d. h. alle Ausstattungsgegenstände, die im werkseitig eingebauten Lieferumfang standardmäßig enthalten sind;
    • der zu 100 % gefüllte Frischwassertank im Fahrbetrieb (Fahrbefüllung gemäß Herstellerangaben; 20 Liter) und eine zu 100 % gefüllte Alu-Gasflasche mit einem Gewicht von 16 kg;
    • der zu 90 % gefüllte Kraftstofftank samt Kraftstoff;
    • der Fahrer, dessen Gewicht – unabhängig vom tatsächlichen Gewicht – nach dem EU-Recht pauschal mit 75 kg angesetzt wird.

    Angaben zur Masse in fahrbereitem Zustand finden Sie für jedes Modell in unseren Verkaufsunterlagen. Wichtig ist, dass es sich bei dem in den Verkaufsunterlagen angegebenen Wert für die Masse in fahrbereitem Zustand um einen im Typgenehmigungsverfahren ermittelten und von den Behörden überprüften Standardwert handelt. Es ist rechtlich zulässig und möglich, dass die Masse in fahrbereitem Zustand des an Sie ausgelieferten Fahrzeugs von dem in den Verkaufsunterlagen angegebenen Nennwert abweicht. Die gesetzlich zulässige Toleranz beträgt ± 5 %. Damit trägt der EU-Gesetzgeber dem Umstand Rechnung, dass es durch Gewichtsschwankungen bei Zulieferteilen sowie prozess- und witterungsbedingt zu gewissen Schwankungen bei der Masse in fahrbereitem Zustand kommt.
    Veranschaulichen lassen sich diese Gewichtsabweichungen anhand einer Beispielrechnung:

    • Masse in fahrbereitem Zustand lt. Verkaufsunterlagen: 2.850 kg
    • Rechtlich zulässige Toleranz von ± 5 %: 142,50 kg
    • Rechtliche zulässige Spanne der Masse in fahrbereitem Zustand: 2.707,50 kg bis 2.992,50 kg

    Die konkrete Spanne der zulässigen Gewichtsabweichungen findet sich für jedes Modell in den technischen Daten. Carado unternimmt große Anstrengungen, um die Gewichtsschwankungen auf das produktionstechnisch unvermeidliche Mindestmaß zu reduzieren. Abweichungen am oberen und unteren Ende der Spanne sind daher sehr selten; gänzlich ausschließen lassen sie sich aber auch bei allen Optimierungen technisch nicht. Das reale Gewicht des Fahrzeugs sowie die Einhaltung der zulässigen Toleranz wird von [Marke] deshalb durch Wiegung jedes Fahrzeugs am Bandende überprüft.

    • Für Sonderausstattungen legt Carado eine feste Masse fest, die nicht überschritten werden darf. So bleibt genügend Nutzlast für Gepäck und weiteres Zubehör erhalten.
    • Zur Sonderausstattung (auch: Sonderausrüstung oder Zusatzausrüstung) zählen nach der gesetzlichen Definition alle nicht in der Serienausstattung enthaltenen optionalen Ausrüstungsteile, die unter der Verantwortung des Herstellers – d. h. ab Werk – am Fahrzeug angebracht werden und vom Kunden bestellt werden können (z. B.  Markise, Fahrrad- oder Motorradträger, Satellitenanlage, Solaranlage, Backofen etc.). Angaben zu den Einzel- bzw. Paketgewichten der bestellbaren Sonderausstattung finden Sie in unseren Verkaufsunterlagen. Nicht zur Sonderausstattung in diesem Sinne gehört sonstiges Zubehör, das nach der Auslieferung des Fahrzeuges ab Werk durch den Händler oder Sie persönlich nachgerüstet wird.
    • Die Masse des Fahrzeugs in fahrbereitem Zustand und die Masse der an einem konkreten Fahrzeug werkseitig verbauten Sonderausstattung werden zusammen als tatsächliche Masse bezeichnet. Die entsprechende Angabe finden Sie für Ihr Fahrzeug nach Übergabe unter Ziffer 13.2 der Übereinstimmungsbescheinigung (Certificate of Conformity, CoC). Bitte beachten Sie, dass es sich auch bei dieser Angabe um einen standardisierten Wert handelt. Da für die Masse in fahrbereitem Zustand – als Element der tatsächlichen Masse – eine gesetzlich zulässige Toleranz von ± 5 % gilt (siehe Nr. 2), kann auch die tatsächliche Masse gegenüber dem angegebenen Nennwert entsprechend abweichen.
    • Für jeden Sitzplatz wird ein Mitfahrergewicht von 75 kg pauschal berücksichtigt – unabhängig vom tatsächlichen Gewicht.
    • Der Fahrer ist dabei bereits in der Masse im fahrbereiten Zustand enthalten. Bei vier Sitzplätzen ergibt sich somit eine Gesamtmasse von 225 kg für die Mitfahrer.
    • Die Mindestnutzlast ist gesetzlich vorgeschrieben, damit ausreichend Platz für Gepäck und Zubehör bleibt. Sie wird mit der Formel 10 kg × (n + L) berechnet, wobei n für die Zahl der Sitzplätze und L für die Fahrzeuglänge in Metern steht. Beispiel: Bei vier Sitzplätzen und 6 m Länge beträgt die Mindestnutzlast 100 kg.
    • Zusätzliche Sonderausstattung erhöht das Fahrzeuggewicht und verringert die verfügbare Nutzlast. Das vom Hersteller festgelegte Maximalgewicht darf dabei nicht überschritten werden.
    • Der Vario-Seat ist ein optionaler fünfter Sitzplatz. Bei der Berechnung müssen Mindestnutzlast und Fahrzeuggewicht weiterhin berücksichtigt werden. Solange diese Werte eingehalten werden, kann der Sitzplatz problemlos genutzt werden.
    • Die tatsächliche Masse eines Fahrzeugs ergibt sich aus der Masse in fahrbereitem Zustand und der Masse der werkseitig eingebauten Sonderausstattung. Diese Masse kann aufgrund der zulässigen Fertigungstoleranzen von ±5 % leicht abweichen.
    • Eine Ablastung reduziert die technisch zulässige Gesamtmasse und damit auch die Zuladungsmöglichkeiten. Sie kann sich auf Sitzplätze, Fahrgestell und Motorisierung auswirken. Lassen Sie sich dazu von einem Handelspartner beraten, da sich durch eine Ablastung auch gesetzliche Regelungen zur Straßenverkehrsordnung, Maut und Versicherungen ändern können.
    • Beim Nachrüsten von Zubehör sollte geprüft werden, wie sich dessen Gewicht auf die Gesamtmasse auswirkt. Die zulässige Gesamtmasse und die Achslast dürfen dabei nicht überschritten werden.
  • Eine genaue Wiegung schafft Gewissheit. So stellen Sie sicher, dass Ihr Wohnmobil nicht überladen ist und die Achslasten stimmen. Wiegen können Sie Ihr Wohnmobil hier:

    • Öffentliche Waagen, z. B. bei Wertstoffhöfen oder Speditionen
    • TÜV oder DEKRA, für besonders präzise Achslastmessungen
    • Mobile Wiegesysteme, als handliche Alternative für unterwegs

    So gehen Sie vor:
    1. Wohnmobil vollständig beladen.
    2. Mit allen Mitreisenden und dem gesamten Zubehör auf die Waage fahren.
    3. Gesamtgewicht ablesen und mit der technisch zulässigen Gesamtmasse vergleichen.
    4. Wenn möglich, jede Achse einzeln wiegen, um die Gewichtsverteilung zu prüfen.

    Viele Carado Handelspartner bieten Unterstützung oder Hinweise zu Wiegeplätzen in Ihrer Nähe.

Zuladung richtig berechnen – so geht’s Schritt für Schritt

Mit einer einfachen Formel können Sie die verfügbare Zuladung Ihres Wohnmobils berechnen:   Zuladung = technisch zulässige Gesamtmasse – Leergewicht

  • Hat Ihr Carado eine zulässige Gesamtmasse von 3.500 kg und ein Leergewicht von 2.950 kg, bleiben 550 kg Zuladung – also Platz für Personen, Gepäck, Zubehör und Flüssigkeiten.
  • Wie beeinflussen Wasser, Gas & Personen das Gewicht?
  1. Frischwasser (100 l): ca. 100 kg
  2. Gasflaschen (2 x 11 kg): ca. 22 kg
  3. Vier Personen à 75 kg: 300 kg
  4. Fahrräder auf dem Heckträger ≈ 40 kg

Tipp: Füllen Sie die Wassertanks erst am Zielort, um Gewicht zu sparen. Denn oft bleibt weniger Spielraum, als man denkt – eine sorgfältige Planung lohnt sich also vor jeder Reise.   Überlegen Sie in Ruhe, was Sie wirklich benötigen. Schwerere Gegenstände lassen Sie am besten – wenn möglich – zu Hause. Oder entscheiden Sie sich zumindest für die leichten Alternativen. Alutöpfe, zum Beispiel, wiegen weniger als herkömmliche. Und Dosenkonserven lassen sich wunderbar durch in Tüten abgepackte Nahrung ersetzen. Gas lässt sich mittlerweile auch in Aluflaschen abfüllen, w arum also die schweren Stahlbehälter mitnehmen.    Noch mehr Einsparpotential gibt es in Sachen Frischwasser. Seien Sie unbesorgt: Am Zielort gibt es ganz sicher jede Menge davon. Starten Sie also nicht mit einem randvollen Frischwassertank. Und überlegen Sie, ob das 35-Kilo-Reserverad nicht einem sehr viel leichteren Pannenset weichen könnte.

Gewichtsverteilung & Schwerpunkt

Schweres Gepäck gehört nach unten und mittig ins Fahrzeug – am besten zwischen die Achsen. So bleibt das Wohnmobil stabil und sicher auf der Straße. So bleibt das Fahrzeug stabil und das Fahrverhalten vorhersehbar. Verstauen Sie leichte Gegenstände in oberen Staufächern und vermeiden Sie eine Überladung am Heck, etwa durch Fahrräder oder schwere Kisten.

  • Beginnen Sie mit den schweren Gegenständen. Die sind am besten unten und zwischen den Achsen aufgehoben. So wird der Schwerpunkt des Reisemobils nach unten verlagert und die Fahrstabilität verbessert.
  • Anti-Rutschmatten sorgen dafür, dass während der Fahrt nichts in Bewegung gerät. 
  • Sperriges kann gut in der Dusche oder in den Kleiderschränken untergebracht werden. Und hinten bietet die Heckgarage genug Platz für Fahrräder, Grill und Campingmöbel. Spanngurte und Zurrösen fixieren das Ganze fest und sicher.
  • Achten Sie außerdem darauf, dass Ablageflächen und offene Fächer während der Fahrt leer sind. So müssen Sie bei Bremsmanövern nicht mit umherfliegenden „Geschossen“ rechnen. 

 

Häufige Fehler 

  • Wassertanks auf langen Strecken komplett füllen

    Füllen Sie die Flüssigkeiten nur teilweise auf. 

  •  Zu viel Gepäck im Heck verstauen

    Verstauen Sie schwere Gegenstände am besten unten und zwischen den Achsen.

  • Ladung ungesichert transportieren

    Streben Sie eine gleichmäßige Verteilung an.

Richtig beladen – Checkliste für unterwegs

Mit dieser Checkliste behalten Sie den Überblick und vermeiden typische Beladefehler – für mehr Sicherheit und Komfort unterwegs.

1. Gesamtgewicht prüfen (Fahrzeugschein F.1)
2. Zuladung berechnet und eingehalten
3. Achslast gleichmäßig verteilt
4. Schwere Gegenstände unten und mittig platziert
5. Leichte Teile oben verstaut
6. Flüssigkeiten (Wasser, Gas) berücksichtigt
7. Zubehör (Fahrräder, Markise) eingerechnet
8. Freie Sicht nach hinten gewährleistet
9. Schränke und Türen verriegelt
10 Kontrolle an öffentlicher Waage bei Unsicherheit

Überladung und Toleranz – was gilt in Europa?

Die Vorschriften zur Überladung unterscheiden sich von Land zu Land. Hier ein Überblick mit allgemeinen Richtwerten.  Diese Werte dienen nur der Orientierung, bitte prüfen Sie vor jeder Reise die aktuellen Regelungen.

Land Toleranz Mögliche Konsequenzen
Deutschland ca. 5 % Bußgeld, ggf. Punkte, Weiterfahrt kann untersagt werden, Inflomationen zum Bußgeld 
Österreich bis 2 % Verwarnung, Bußgeld, Halter zahlt Wiegekosten
Schweiz keine Strikte Kontrolle, Übergewicht muss abgeladen werden, Geldstrafe bei geringfügiger Überladung möglich – z. B. ≈ 85 € bei über 100 kg.
Italien bis 5 % Geldstrafe, Weiterfahrverbot, Keine feste Staffelung
Frankreich keine Praktisch keine Toleranz, Strafen von ≈ 135 € bis 750 € bei Überladung. Ab 5 %: Weiterfahrt untersagt
Belgien 2 % (zGM), 5 % (Achslast) Mögliche Strafen zwischen ≈ 110 € und 330 €. Barzahlung für Ausländer, Beschlagnahmung
Spanien bis 2 % Staffelung nach Überladungsgrad, Strafen von ≈ 300 € bis 4.600 € möglich.
Niederlande 10 % Staffelung nach Überladungsgrad Strafen von ≈ 130 € bis 850 € für Überladung.

Fazit – sicher und entspannt reisen

Wer sein Wohnmobil richtig belädt, reist sicherer und spart zugleich Sprit. Mit der Carado Checkliste behalten Sie das Gewicht im Griff – und genießen jede Tour mit einem guten Gefühl von Stabilität und Freiheit.

Betrachten Sie die hier aufgeführten Informationen als Anregung. Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass wir für die Richtigkeit bzw. Vollständigkeit aller Angaben auf dieser Webseite keine Haftung übernehmen.

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