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Ein sicheres Fahrgefühl beginnt mit dem richtigen Gewicht. Wer sein Wohnmobil oder Camper Van korrekt belädt, reist stabiler, sicherer und entspannter – und vermeidet unnötige Bußgelder. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie das Gewicht Ihres Wohnmobils richtig einschätzen, berechnen und kontrollieren – inklusive praktischer Checkliste zum Download.
Damit Ihr Wohnmobil sicher unterwegs ist, lohnt sich ein kurzer Blick auf die wichtigsten Begriffe rund ums Gewicht. So bleibt Ihr Fahrzeug im Rahmen der gesetzlichen Grenzen und fährt sich zuverlässig und stabil.
Im Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung) stehen alle wichtigen Gewichtsangaben. Ein Blick in den Fahrzeugschein genügt also, um die Basis für Ihre Beladungsplanung zu schaffen.
So lesen Sie Ihren Fahrzeugschein:
Vereinfacht gesagt handelt es sich bei der Masse in fahrbereitem Zustand um das Grundfahrzeug mit Serienausstattung plus einem gesetzlich festgelegten Pauschalgewicht von 75 kg für den Fahrer. Hierin sind im Wesentlichen die folgenden Positionen enthalten:
Angaben zur Masse in fahrbereitem Zustand finden Sie für jedes Modell in unseren Verkaufsunterlagen. Wichtig ist, dass es sich bei dem in den Verkaufsunterlagen angegebenen Wert für die Masse in fahrbereitem Zustand um einen im Typgenehmigungsverfahren ermittelten und von den Behörden überprüften Standardwert handelt. Es ist rechtlich zulässig und möglich, dass die Masse in fahrbereitem Zustand des an Sie ausgelieferten Fahrzeugs von dem in den Verkaufsunterlagen angegebenen Nennwert abweicht. Die gesetzlich zulässige Toleranz beträgt ± 5 %. Damit trägt der EU-Gesetzgeber dem Umstand Rechnung, dass es durch Gewichtsschwankungen bei Zulieferteilen sowie prozess- und witterungsbedingt zu gewissen Schwankungen bei der Masse in fahrbereitem Zustand kommt.
Veranschaulichen lassen sich diese Gewichtsabweichungen anhand einer Beispielrechnung:
Die konkrete Spanne der zulässigen Gewichtsabweichungen findet sich für jedes Modell in den technischen Daten. Carado unternimmt große Anstrengungen, um die Gewichtsschwankungen auf das produktionstechnisch unvermeidliche Mindestmaß zu reduzieren. Abweichungen am oberen und unteren Ende der Spanne sind daher sehr selten; gänzlich ausschließen lassen sie sich aber auch bei allen Optimierungen technisch nicht. Das reale Gewicht des Fahrzeugs sowie die Einhaltung der zulässigen Toleranz wird von [Marke] deshalb durch Wiegung jedes Fahrzeugs am Bandende überprüft.
Eine genaue Wiegung schafft Gewissheit. So stellen Sie sicher, dass Ihr Wohnmobil nicht überladen ist und die Achslasten stimmen. Wiegen können Sie Ihr Wohnmobil hier:
So gehen Sie vor:
1. Wohnmobil vollständig beladen.
2. Mit allen Mitreisenden und dem gesamten Zubehör auf die Waage fahren.
3. Gesamtgewicht ablesen und mit der technisch zulässigen Gesamtmasse vergleichen.
4. Wenn möglich, jede Achse einzeln wiegen, um die Gewichtsverteilung zu prüfen.
Viele Carado Handelspartner bieten Unterstützung oder Hinweise zu Wiegeplätzen in Ihrer Nähe.
Mit einer einfachen Formel können Sie die verfügbare Zuladung Ihres Wohnmobils berechnen: Zuladung = technisch zulässige Gesamtmasse – Leergewicht
Tipp: Füllen Sie die Wassertanks erst am Zielort, um Gewicht zu sparen. Denn oft bleibt weniger Spielraum, als man denkt – eine sorgfältige Planung lohnt sich also vor jeder Reise. Überlegen Sie in Ruhe, was Sie wirklich benötigen. Schwerere Gegenstände lassen Sie am besten – wenn möglich – zu Hause. Oder entscheiden Sie sich zumindest für die leichten Alternativen. Alutöpfe, zum Beispiel, wiegen weniger als herkömmliche. Und Dosenkonserven lassen sich wunderbar durch in Tüten abgepackte Nahrung ersetzen. Gas lässt sich mittlerweile auch in Aluflaschen abfüllen, w arum also die schweren Stahlbehälter mitnehmen. Noch mehr Einsparpotential gibt es in Sachen Frischwasser. Seien Sie unbesorgt: Am Zielort gibt es ganz sicher jede Menge davon. Starten Sie also nicht mit einem randvollen Frischwassertank. Und überlegen Sie, ob das 35-Kilo-Reserverad nicht einem sehr viel leichteren Pannenset weichen könnte.
Schweres Gepäck gehört nach unten und mittig ins Fahrzeug – am besten zwischen die Achsen. So bleibt das Wohnmobil stabil und sicher auf der Straße. So bleibt das Fahrzeug stabil und das Fahrverhalten vorhersehbar. Verstauen Sie leichte Gegenstände in oberen Staufächern und vermeiden Sie eine Überladung am Heck, etwa durch Fahrräder oder schwere Kisten.
Füllen Sie die Flüssigkeiten nur teilweise auf.
Verstauen Sie schwere Gegenstände am besten unten und zwischen den Achsen.
Streben Sie eine gleichmäßige Verteilung an.
Mit dieser Checkliste behalten Sie den Überblick und vermeiden typische Beladefehler – für mehr Sicherheit und Komfort unterwegs.
1. Gesamtgewicht prüfen (Fahrzeugschein F.1)
2. Zuladung berechnet und eingehalten
3. Achslast gleichmäßig verteilt
4. Schwere Gegenstände unten und mittig platziert
5. Leichte Teile oben verstaut
6. Flüssigkeiten (Wasser, Gas) berücksichtigt
7. Zubehör (Fahrräder, Markise) eingerechnet
8. Freie Sicht nach hinten gewährleistet
9. Schränke und Türen verriegelt
10 Kontrolle an öffentlicher Waage bei Unsicherheit
Die Vorschriften zur Überladung unterscheiden sich von Land zu Land. Hier ein Überblick mit allgemeinen Richtwerten. Diese Werte dienen nur der Orientierung, bitte prüfen Sie vor jeder Reise die aktuellen Regelungen.
| Land | Toleranz | Mögliche Konsequenzen |
| Deutschland | ca. 5 % | Bußgeld, ggf. Punkte, Weiterfahrt kann untersagt werden, Inflomationen zum Bußgeld |
| Österreich | bis 2 % | Verwarnung, Bußgeld, Halter zahlt Wiegekosten |
| Schweiz | keine | Strikte Kontrolle, Übergewicht muss abgeladen werden, Geldstrafe bei geringfügiger Überladung möglich – z. B. ≈ 85 € bei über 100 kg. |
| Italien | bis 5 % | Geldstrafe, Weiterfahrverbot, Keine feste Staffelung |
| Frankreich | keine | Praktisch keine Toleranz, Strafen von ≈ 135 € bis 750 € bei Überladung. Ab 5 %: Weiterfahrt untersagt |
| Belgien | 2 % (zGM), 5 % (Achslast) | Mögliche Strafen zwischen ≈ 110 € und 330 €. Barzahlung für Ausländer, Beschlagnahmung |
| Spanien | bis 2 % | Staffelung nach Überladungsgrad, Strafen von ≈ 300 € bis 4.600 € möglich. |
| Niederlande | 10 % | Staffelung nach Überladungsgrad Strafen von ≈ 130 € bis 850 € für Überladung. |
Wer sein Wohnmobil richtig belädt, reist sicherer und spart zugleich Sprit. Mit der Carado Checkliste behalten Sie das Gewicht im Griff – und genießen jede Tour mit einem guten Gefühl von Stabilität und Freiheit.
Betrachten Sie die hier aufgeführten Informationen als Anregung. Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass wir für die Richtigkeit bzw. Vollständigkeit aller Angaben auf dieser Webseite keine Haftung übernehmen.